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Heute drehte es im Digital-Café um Videokonferenzen und Online-Tools. Für die Arbeit, Vereine, Schule und zum Tanzen. Fragen zur Technik wurden aber kaum diskutiert, sondern um die Frage des Umgangs damit und die Beobachtungen der Teilnehmer zu den sozialen Auswirkungen. Aber auch um Vertrauen (in die Telekom) und Misstrauen (gegenüber Zoom & Co.), um Auswahlkriterien und die Kombination von Online-Tools. Um Vorteile dadurch und was nach dem Lockdown davon vermutlich erhalten bleibt.

Eine Erkenntnis war, dass manche Menschen Unsicherheit/Selbstzweifel spüren, wenn sie sich selbst im Video sehen. Vergleichbar mit dem Hören einer Tonaufnahme der eigenen Stimme. Es lenkt ab, man kann sich nicht so gut auf sein Gegenüber einlassen. Ein Tipp/Trick: Einfach ein anderes Programmfenster über das eigene Gesicht legen, z.B. für Gesprächsnotizen.

Einig waren sich alle, dass der Aufbau einer "Beziehung" rein online schwieriger ist und dass "Regeln" abgesprochen werden müssen. Manchmal reicht aber schon, einfach Vorreiter zu sein, z.B. den Ton auf stumm zu schalten oder das Video auszumachen. Beides kann die Konzentration erhöhen. In kleinen Arbeitsgruppen funktioniert das Arbeiten in Online-Office per Telefon gut, in großen Gruppen ist es aber wichtig zu sehen wer spricht und einen Kanal zu haben, über den man sich "melden" kann.

Durch die erzwungene Nutzung und mediale Diskussion erkennen viele Bürger die Risiken, die durch die Verarbeitung ihrer Daten entstehen können – z.T. sicher auch unbegründete Ängste. Wir ermuntern Sie: Reden Sie mit! Formulieren Sie ihre Erwartungen bzgl. der Verwendung bzw. Nicht-Verwendung Ihrer Daten gegenüber Anbietern und Herstellern. Sind Sie bereit, für entsprechenden Schutz auch etwas zu bezahlen (oder zu spenden)? Uns fiel vor Kurzem ein spendenbasierter Dienst positiv auf.

Das Digital-Café selbst fand per Whereby statt. Dieser Dienst ist proprietär und wird kommerziell von einem norwegischen Unternehmen angeboten. Datenschutz: In kleinen Räumen (bis 4 Personen, kostenfrei für jedermann) laufen die Daten direkt zwischen den beteiligten Browsern. In großen Räumen (bis 12 Personen, nur ab kostenpflichter „Pro“-Version verfügbar) werden die Daten über den räumlich nächsten der weltweit verteilten Server geroutet. Auf diesem wird entschlüsselt, verarbeitet und wieder verschlüsselt. Videodaten werden dabei nicht abgespeichert.

Zu guter Letzt einige Links, die von den Teilnehmer/Innen zusammengetragen wurden:

Am Dienstag, 10. März 2020 findet unser zweites Digitalcafé diesen Jahres statt. Unser Mitglied Hendrik vom Lehn wird eine Einführung zu Web-Cookies geben und aktuelle Entwicklungen in der Regulierung von Cookies darstellen. Dies führt uns dann zu folgenden Fragen, über die wir gemeinsam diskutieren können:

  • Wer bezahlt für „kostenlose“ Online-Dienste?
  • Ist personalisierte Werbung im Netz erstrebenswert?
  • Ist es inzwischen selbstverständlich, dass man mittels Tracking im Netz verfolgt wird?
  • Sollten Nachrichtenportale ihre Inhalte nur gegen Bezahlung oder eine aktive Einwilligung in Tracking anbieten?
  • Was wäre, wenn es digitale Inhalte nur noch gegen Bezahlung gäbe und der kostenlose Zugang nicht mehr möglich wäre?
  • Brauchen wir eine GEZ fürs Internet?

Los geht es am Dienstag, den 10. März 2020 um 19:00 im aufLADEN in Freiburg (Stühlingerstraße 6). Um Anmeldung über diese Seite wird gebeten!

Nachtrag: Am Morgen des Veranstaltungstags hat Hendrik vom Lehn auch bei Radio Dreyeckland über das Thema berichtet. Das Interview kann hier nachgehört werden.

Das Digital-Café beschäftigt sich diesmal mit der Frage, ob Politik und Steuerung ausschließlich durch den Staat möglich ist. Wir werden sehen, dass Technologie eine der Herausforderungen ist, die grenzüberschreitende Fragestellungen aufwirft. Neue Formen von Regelsetzung und Steuerung entstehen und eigene Ausprägungen von Legitimation bilden sich heraus.

Nach einer kurzen Einführung durch unser Mitglied Florian Weckerle wollen wir gemeinsam einen Blick auf die netzpolitischen Institutionen und deren Legitimation werfen. Mitmachen und Diskutieren ist also ausdrücklich erwünscht!

Los geht es am Dienstag, den 14. Januar 2020 um 19:00 im aufLADEN in Freiburg (Stühlingerstraße 6). Um Anmeldung über diese Seite wird gebeten!

Selbstbestimmt.Digital startet ein neues Format in Freiburg: Das Digital-Café. Ab Dezember laden wir im Abstand von ungefähr zwei Monaten zum Digital-Café in Freiburg ein. Neben unseren größeren Aktionen, die inzwischen quer durch Deutschland stattfinden, wollen wir den Austausch vor Ort in Freiburg wieder stärker in den Fokus nehmen. Daher soll das Digital-Café, welches voraussichtlich immer dienstags ab 18:00 stattfinden wird, einen Rahmen zur Diskussion aktueller Fragestellungen der digitalen Selbstbestimmung, aber auch von mitgebrachten Themen bieten.

Der Zeitplan sieht wie folgt aus:

  • Ab 18:00 treffen sich diejenigen, die möchten, zum gemeinsamen Essen und informellen Austausch.
  • Um 19:00 gibt es einen Impuls zu einem aktuellen Thema, welches vorab angekündigt wird.
  • Im Anschluss kann dann zum Thema des Abends, aber auch zu mitgebrachten Themen diskutiert werden.

Am Dienstag, den 10. Dezember 2019 starten wir mit dem Thema „Gesundheitsdaten – Sticht das Forschungsinteresse den Datenschutz?“. Im Rahmen der Diskussion um das Digitale-Versorgungs-Gesetz gab es Anfang November viel Kritik an der Sammlung von Abrechnungsdaten zu Forschungszwecken. Dabei wurden vielfach Stimmen laut, die recht einseitig ein Verhindern der Forschung durch den Datenschutz oder einen Ausverkauf des Datenschutzes bei Nutzung der Daten sahen. Wir wollen etwas tiefer in die Thematik einsteigen, um gemeinsam etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Daher wollen wir uns beim Digital-Café diesen und weiteren Fragen widmen:

  • Was ist überhaupt Gegenstand des nun verabschiedeten Gesetzes und was ändert sich im Vergleich zur bisherigen Situation?
  • Wie sicher ist das geplante Vorgehen der pseudonymisierten Nutzung von Abrechnungsdaten?
  • Wie gewichtig ist das Interesse der Allgemeinheit an Forschungsdaten und darf die informationelle Selbstbestimmung des Einzelnen dahinter zurückstehen?
  • Ist es überhaupt so, dass man zwischen Forschungsdaten und Datenschutz entscheiden muss, oder dient der Datenschutz nicht vielmehr dazu, einen sinnvollen Umgang mit den Abrechnungsdaten zu finden?
  • Sollte es ein Widerspruchsrecht geben? Und wäre auch die freiwillige Nutzung von Daten eine sinnvolle Möglichkeit für die Forschung?
  • Wie sieht die Situation in anderen Ländern aus? Wie geht man dort mit der Thematik um?

Ort für das Digital-Café am 10.12.2019: Timeout Freiburg, Talstr. 9, 79102 Freiburg.

Um Anmeldung über diese Seite wird gebeten.